Spiritualität & Heilung


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Ligia Lütticken
Rudolf Lütticken

Und der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem gegen die Jebusiter, die im Lande wohnten. Sie aber sprachen zu David: Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern Blinde und Lahme werden dich vertreiben.

Da sprach David...: Wer die Jebusiter schlägt ... und die Lahmen und Blinden erschlägt, die David in der Seele verhasst sind, der soll Hauptmann und Oberster sein.

Daher spricht man: Lass keinen Blinden und Lahmen ins Haus! - 2. Sam 5

Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich.
Mt 12,30

Wer nicht gegen uns, der ist für uns.
Mk 9,40

Menschliches Verhalten verurteilen bedeutet nicht, dass man aufhört, den Menschen zu lieben; - im Gegenteil.

Glaube nicht. Höre auf dein Herz.

Ignoranz (die Blinden) und Permissivität (die Lahmen) sind mächtige und sehr unterschätzte Kräfte, die Gesellschaft, Gemienschaft, Familie oder Freundschaft kaputt machen.

Wichtigste Qualifikation der Politiker und Lehrer sollte die Fähigkeit sein, diese Gefahren für das Miteinander zu erkennen und dennen den Nährboden zu entziehen.

Ich habe heute die Wahrheit angesprochen. Es geht mir gut. Klarheit erhellt und bringt Leichtigkeit.

Innere Mauer verhindern Kommunikation; Grenzen-Setzen ermöglicht Austausch.

Unsere Wahrheiten sind immer temporär.

Ohnmacht auszuhalten befreit.

Rette den Täter in dir.

Jeder kommt an dem Punkt, wo er sich seinem Selbstverrat stellen wird.



26) Unterscheidungsvermögen


Wer das Böse nicht verurteilt, lässt zu, dass es geschieht. - Leonardo Da Vinci

Wenn ihr aber erkannt hättet, was es ist: "Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer", so würdet ihr die Schuldlosen nicht verurteilt haben. Mt ‭12,7‬

Unterscheidungsvermögen ist wichtig für

Nebel im Kopf

Das Gegenteil von Unterscheidungsvermögen ist
Nebel im Kopf:

Wir sehen nicht klar was ist und wir achten auch nicht auf unsere emotionalen Reaktionen und darauf, was unser Körper uns sagt. Wir sehen was wir sehen wollen und wir glauben was wir glauben wollen.

Manchnmal sind es auch innere Konflikte, wie zum Beispiel zwichen Loyallität und Wahrheit oder Loyalität und Selbsttreue, weswegen wir im Nebel festsitzen.

Wenn wir selbstsehrlich sind und wenn wir unser Herz kennen, lassen sich solche Konflikte immer lösen.

Oft ist es jedoch eine Kultur der Unachtsamkeit, die uns daran hindert, klar zu sehen und zu denken.

Wenn wir keinen Halt in uns haben, greifen wir in solchen Situationen auf Autoroutinen, die in unserem Gehirn gespeichert sind:

und stürzen uns in destruktiven Beziehungen oder trefen falsche Entscheidungen. Um unseren Fehler vor uns zu verbergen, sagen wir dann, dass wir naiv waren.

Was ist Toleranz ?

Wenn der Nachbar laute Musik hört - ich kann mich aufregen, oder akzeptieren, dass er JETZT laute Musik braucht.

Ich entscheide mich dann einen Spaziergang zu machen, in einem anderen Zimmer zu gehen oder selber Musik zu hören.

Wenn es mich gar nicht stört, brauche ich nicht, tolerant zu sein.

In der Filmmusik zum Film Weisser Krieg (Hong Kong) hören wir folgenden Vers:

Leider bin ich daran gewöhnt, tolerant zu sein.


Da werden sich viele westliche Gemüter sträuben. Dabei steht schon in der Bibel:

Daher spricht man: Lass keinen Blinden und Lahmen ins Haus! "- 2. Sam 5.

Fehlendes Unterscheidungsvermögen, in Neudeutsch "Naivität", - wir haben in der letzten Zeit genug Beispiele dafür gehabt. Einige Politiker lernen wahrscheinlich immer noch aus ihren Fehlern, die viel Geld und Fehlentwicklungen gekostet haben, manchmal auch Menschenleben.

Das ist keine Toleranz, sondern ein Geben um zu Nehmen: Ich bin tolerant, um geliebt zu werden - ob von Wählern oder vom Papa oder Pfarrer. Hier ist unser liebe- und anerkennungsbedürftiges Ego am Werk.

Der Vers aus dem chinesischen Lied sagt mir, dass es auch eine Toleranz aus Gewohnheit gibt. Schauen, Abwägen, Risiken eingehen und jedesmal neu Entscheiden kosten Kraft und Mut. Und ein (Ego)Teil von mir will Spass haben - und keine Arbeit.

Ego und Ich Toleranz

Es braucht Achtsamkeit, um zu merken, wann ich mich aus dem Leben auf Sofa zurück ziehe.

Musse Stunden müssen gewiss sein. Was hier hilft, ist die Frage: Wohin gehe ich?

Toleranz baut auf Selbsttreue und Achtsamkeit. Ich kann mich fragen:

Wann bin Ich tolerant und nicht mein Ego? Ich glaube dann, wenn ich dabei nichts - bewusst oder unbewusst - für mich einstecken möchte (Schulterklopfen, gute Gefühle etc). ICH Toleranz ist, wenn mich etwas stört, jedoch entscheide ich mich, für mich zu sorgen, dass es mich weniger stört.

Ego -Toleranz hat einen Heiligen Schein, ist verkrampft, kämpferisch oder narkotisiert.

Ich - Toleranz ist entspannt und zeugt für Selbst-Verantwortung.

Leben wir in einer Diktatur der Toleranz?

Wir leben in einer Diktatur der Toleranz - ob aus Angst oder Taubheit des Herzens. Viele begründen dies mit einer falsch verstandenen oder instrumentalisierten christlichen Barmherzigkeit. Nur grosse Krisen vermögen solche eingefahrenen Wegen zu erschütern.

Ob die aktuellen Krisen reichen, um Herzen und Verstand wachzurufen und den Aufstand gegen die Misbrauchskultur in so gut wie allen Ecken - ob mit oder ohne Titeln - zu wagen, wird sich zeigen. Wenn nicht, grössere Krisen werden kommen.

Am 15. November 2016 berichtet The Huffinger Post über die Sendung Hart aber fair vom 9 November 2016 mit dem Titel "Hart aber fair" zeigte, dass die Ära der politischen Korrektheit vorbei ist:

Oft hatten Menschen das Gefühl, dass sie vorsichtig sein müssen, wenn sie sich zum Thema Flüchtlinge äußern, ob sie das Richtige sagen. Und dass sie schnell in eine bestimmte Ecke gestellt werden.

"Viele Menschen haben das Gefühl, dass eine bestimmte Meinung verlangt wird, und dass sie sich lieber gar nicht äußern, wenn sie dieser Meinung nicht 100-prozentig entsprechen." - SPD-Politiker Thomas Oppermann.

"Wir müssen uns fragen, ob wir es mit der politischen Korrektheit übertrieben haben", sagte er. Menschen, die eine abweichende Meinung hätten, seien aus der Gesellschaft ausgeschlossen worden." - WDR-Intendant Fritz Pleitgen

Ob es das in Buddhistischen Gruppen oft verbreitete Gebot des Nicht-Urteilens ist, der spirituelle Non-Dualismus, die christliche Barmherzigkeit, politische Korrektheit oder das Erfordernis der Angemessenheit in der Rechtssprechung und am Arbeitsplatz, all das wird missbraucht, um keine Farbe zu bekennen, ja gar keine Farbe mehr zu sehen.

Die obigen Prinzipien werden zu Ideologien, die uns den Geist vernebeln und um den Verstand bringen; nur noch wenige trauen sich zu hinterfragen, in Frage zu stellen, die rosa Brühe der allgegenwärtigen Meinungsharmonie zu stören.

Einer davon ist Boris Palmer, der grüne Bürgermeister in Tübingen, der den Mut hatte, in der Flüchtlingsfrage mit folgendem Satz an die Öffentlichkeit zu gehen:

Wir schaffen es nicht.

Ich habe den Eindruck, dass er seinem Gewissen folgt: Er bleibt mit sich selbst in Kontakt, zeigt Zivilcourage und vertritt unpopuläre Meinungen. Er bricht Tabus und übernimmt damit Verantwortung. Die FAZ veröffentlicht am 24.11.2016 einen Gastbeitrag von ihm Boris Palmer: Die Nazis, die Flüchtlinge und ich. Darin benennt er mit bemerkenswerter Klarheit beide Seiten des Problems:

Nur wenn das linksliberale städtische Bürgertum seine moralische Selbsterhöhung überwindet und Toleranz für Andersdenkende auch praktiziert, wenn es weh tut, gibt es eine Chance den Extremismus auszugrenzen und den Populismus einzuhegen. Wir müssen uns für die Integration unserer Gesellschaft nach innen mindestens so sehr anstrengen wie für Flüchtlinge.

Die Rolle der Massenmedien

Die Massenmedien und insbesondere die sozialen Medien, die von gutmeinenden Menschen mit engelhaften Sprüchen und Bildern überflutet werden, erhöhen den moralischen Appel, alles, was nicht Liebe ist, zu ignorieren. Diese Tendenz ist so stark, dass ich manchmal bezweifle, dass diese Vernebelung nur von Menschen ausgeht.

Der Non-dualismus, die Ideologie des Nicht-Urteilens und die christliche Barmherzigkeit werden missbraucht und führen so zu geistiger Vernebelung.

Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist,
der ist es auch in den großen,
und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut,
der tut es auch bei den großen. - Lk 15

Die Permissivität gegenüber Gewalt führt zu steigender Gewalt in der Gesellschaft, weil Alltagsgewalt - ob auf der Strasse, im Schulhof, im Eigenheim, oder in den Massenmedien - sanktionsfrei bleibt; sie wird mitunter sogar in Politik und Kirche salonfähig gemacht. So kommt es dazu, dass es geradezu zu unserer Kultur gehört, wenn:

Der Preis, den wir zahlen

Diese Aufzählung könnte ich endlos fortsetzen. Die Demokratie wird heute an ihre Grenze geführt und unsere Gesellschaft wird latent von Gewalt überflutet. Lehrer, Polizisten, Mitarbeiter der Bahn, DHL-Zusteller, Bereitschaftärzte, Rettunkskräfte, Klinikärzte und Flüchtlinge klagen über Gewalt. Wir brauchen dringen eine Nulltoleranz gegenüber jeglicher Form von Gewalt, Ignoranz und Wegschauen.

Und der König zog mit seinen Männern nach Jerusalem gegen die Jebusiter, die im Lande wohnten. Sie aber sprachen zu David: Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern Blinde und Lahme werden dich vertreiben. 2.Sam 5

Ignoranz (die Blinden) und Permissivität (die Lahmen) sind mächtige und sehr unterschätzte Kräfte, die Gesellschaft, Gemienschaft, Familie oder Freundschaft kaputt machen.

Da sprach David...: Wer die Jebusiter schlägt ... und die Lahmen und Blinden erschlägt, die David in der Seele verhasst sind, der soll Hauptmann und Oberster sein.(2. Sam 5)

Wir brauche Mut zur Veränderung

When ruling a country, there are negotiations, checks and balances. There is no eternal peace. We cannot let down our guard. - aus einem chinesischen historischen Film über das Leben am Kaiserhof.

Dieser Satz bezieht sich sowohl aut externe wie auch auf interne Spannungen und Konflkte. Ich wünschte, die Politiker von heute müssten eine Ausbildung für ihr Amt nachweisen. Dann wäre sie weniger kurzsichtig. Wichtigste Qualifikation der Politiker und auch der Lehrer sollte die Fähigkeit sein, diese Gefahren für das Miteinander zu erkennen und dennen den Nährboden zu entziehen.

Im Umgang mit dieden krankmachenden Keimen ist es wichtig, sie zu demaskieren, ihnen die fremden Federn der Menschlichkeit, Barmherzigkeit und Tolleranz zu entreissen und sich davon zu distanzieren. Dabei ist es wichtig, Personen nicht zu verurteilen; das müssen wir Gott überlassen, und auch er tut es nur am Ende des Lebens. Aber die Taten müssen klar gesehen, angesprochen und verurteilt werden.

Dann kommen wir jedoch in die Lage, dass wir klar und laut sagen müssen, was gut und was schlecht ist. Wer kann das schon? Menschen können immer irren, und wir sehen nie die ganze Wahrheit. Also was tun?

Ich gaube, dass es wichtig ist, in Demut davon auszugehen, dass Irren menschlich ist. Ja, wir können uns irren. Dennoch ist das kein Grund, nicht zu urteilen und nicht zu handeln. Ich empfehle allerdings, nicht den Kopf regieren zu lassen: der kann sich immer irren.

Es ist nicht immer klar, was gut und schlecht ist. Gutgemeint ist nicht immer gut.

Das Herz ist weiser als der Kopf: Auf das Herz achten! Es weiss, was gut ist. Wir brauchen jedoch Mut, dem Herzen zu folgen. Wichtig ist, keinen Autoritäten zu glauben, auch nicht den Massenmedien, sondern zu fühlen, ob etwas gut ist oder nicht.

Was gut ist, fühlt sich gut an; der Körper ist entspannt und man fühlt eine innere Stärke, eine innere Kraft - und Frieden. Was schlecht ist, macht, dass wir uns schwach, angestrengt oder betäubt fühlen, einsam, abgetrennt oder in Angst.

Also: Die Antwort des Herzens nicht unterdrücken! Wenn jedoch die Antwort zu emotional kommt, sind wir gut beraten, inne zu halten und zu schauen, welcher Knopf bei uns gedrückt wurde. Jetzt ist Selbsterkenntnis angebracht. Jetzt brauchen wir womöglich unseren Kopf, um angemessen zu reagieren.

Bedenke: Jede menschliche Wahrheit ist temporär. Jedesmal neu das Herz fragen und offen auf die Antwort lauschen!

Menschliches Verhalten verurteilen bedeutet nicht, dass man aufhört, den Menschen zu lieben - im Gegenteil!

Du bist nicht verschwiegen genug
und richtest dennoch keinen Schaden an;
du triffst eine falsche Entscheidung
und hast dennoch Erfolg;
du kannst dich nicht beherrschen
und ziehst dennoch Nutzen daraus:
Da denkst du, dies sei selbstverständlich,
und kennst rechtes Verhalten nicht länger.
Von diesem Augenblick an
schadest du dir und anderen.
- Altchinesische Wahrheit
- Rumi


Impulse von Rudolf:

Lesejahr A, Sonntage im Jahreskreis

Predigt 1999: Die Liebe der Zurechtweisung


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